Hodenschmerzen: Und nun?

[aartikel]3898694127:right[/aartikel] Hodenschmerzen sind für die meisten Männer sehr beunruhigend. Jedoch steckt nicht immer eine ernsthafte Erkrankung dahinter, wenn die Hoden schmerzen. Treten die Hodenschmerzen beispielsweise regelmässig nach dem Sex auf, brauchen Sie sich keine Sorgen machen. Allerdings können sich auch Infektionen durch Schmerzen im Hoden äußern. Wenn Männer unter anhaltenden Hodenschmerzen leiden, sollten sie dies auf jeden Fall von einem Arzt untersuchen lassen.

Hodenkrebs? Eher nicht

Die Angst, dass Hodenschmerzen ein Symptom von Hodenkrebs sind, ist in den meisten Fällen unbegründet. Hodenkrebs äußert sich in den meisten Fällen durch eine schmerzlose, verhärtete Schwellung oder knötchenartige „Knubbel“ im Hoden. Schmerzen treten, wenn überhaupt, meist erst in einem sehr späten Stadium auf.

Wird der Hodenkrebs früh erkannt, sind die Heilungschancen sehr gut. Tasten Sie Ihren Hoden regelmäßig auf Veränderungen ab und sollten Sie Auffälligkeiten feststellen, suchen Sie umgehend einen Arzt auf.

Hodenentzündung

Einseitige Hodenschmerzen, die zusammen mit einer Schwellung und Rötung des Hodens auftreten, deuten auf eine Hodenentzündung (Orchitis) hin. Dabei treten die Beschwerden oft nur einseitig auf, in seltenen Fällen sind beide Hoden betroffen. Begleiterscheinungen sind oft Fieber, Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit.

Ursache für eine Hodenentzündung sind meist virale oder bakterielle Erkrankungen. Dabei kommt der Erreger über das Blut oder die Lymphe in den Hoden. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Mumpsviren, aber auch Windpocken, Pfeiffersches Drüsenfieber und Malaria können eine Hodenentzündung zur Folge haben.

Wenn Männer unter Hodenschmerzen leiden

Nebenhodenentzündung nach Harnwegsinfekten

Eine Nebenhodenentzündung (Epididymitis) tritt meist als Folge einer Entzündung der Blase, der Harnröhre oder der Prostata auf. Dabei steigen die Keime über den Samenleiter in den Nebenhoden auf. Dies kann sich zunächst durch Rückenschmerzen im Flankenbereich oder auch Bauchschmerzen äußern. Später sind die Symptome ähnlich wie bei einer Hodenentzündung. In vielen Fällen tritt eine Entzündung von Hoden und Nebenhoden (Epididymorchitis) gleichzeitig auf. 

Schnelle Behandlung wichtig

Wenn Sie bei sich die Symptome einer Hodenentzündung bemerken, sollten Sie möglichst bald einen Arzt aufsuchen, denn unbehandelt kann es zu einer Zerstörung des Hodengewebes und dadurch zur Unfruchtbarkeit kommen.

Die Behandlung besteht aus entzündungshemmenden und schmerzstillenden Medikamenten sowie Antibiotika, sofern die Entzündung durch Bakterien verursacht wird. Zudem sollten Sie bei einer Hodenentzündung Bettruhe einhalten und den Hoden kühlen und hochlagern. Hierfür gibt es als Hilfe ein sogenanntes Suspensorium, eine Haltevorrichtung für den Hoden.

Ziehen im Hoden bei Leistenbruch

Bei einem Leistenbruch kommt es zu einer Ausstülpung von Darmschlingen durch Schwachstellen in der Bauchwand. Bei bestimmten angeborenen anatomischen Verhältnissen können dabei Darmschlingen durch den Leistenkanal bis in den Hoden vordringen.

Dies kann sich durch ein Ziehen im Hoden und in der Leiste äußern, das vor allem nach Husten, Niesen oder Pressen auftritt. Häufig ist auch eine Beule oder Verdickung in der Leiste oder eine Hodenschwellung tastbar. Der Arzt kann einen Leistenbruch meist einfach durch eine körperliche Untersuchung feststellen. In aller Regel kommt man um eine Operation nicht rum, um einer gefährlichen Darmeinklemmung vorzubeugen.

Hodenschmerzen nach dem Sex

Dass die Hoden nach dem Sex vorübergehend empfindlich ist und möglicherweise schmerzt, ist völlig normal. Besonderns bei einer ausbleibenden Ejakulation oder wenn die Erektion sehr lange aufrechterhalten wurde, können auch brennende oder stechende Hodenschmerzen auftreten. 

Ursache dafür ist das erhöhte Blutvolumen in den männlichen Genitalien bei einer Erektion, das bei langer Dauer der Erregung zu Krämpfen der Muskulatur in den Samenwegen führen kann.