Fragen zur Patientenverfügung

Zusammenfassung: Eine Patientenverfügung regelt, welche medizinische Versorgung Sie im Notfall möchten, wenn Sie sich einem Arzt nicht mehr selbst mitteilen können. Mehr Informationen zur Vorsorge im Fall der Fälle erhalten Sie im folgenden Artikel.

Inhaltsverzeichnis

Welches Problem löst die Patientenverfügung?

Normalerweise können Sie Ihrem Arzt einfach sagen, ob Sie bereit sind, sich einer Operation zu unterziehen oder gewisse Medikamente zu nehmen. Was ist aber, wenn Sie nicht mehr für sich selbst sprechen können, z.B. weil Sie im Koma liegen? Dann muss Ihr Arzt Ihren mutmaßlichen Willen herausfinden, um Sie behandeln zu können. Das geht für ihn am einfachsten, wenn Sie eine Patientenverfügung verfasst haben, in der Sie erklären, welche medizinische Behandlung Sie möchten und welche nicht. Sie können darin festlegen, welche gesundheitlichen Einschränkungen Sie als Folge einer ärztlichen Behandlung akzeptieren würden und welche nicht.

Was steht in einer Patientenverfügung?

Jeder, der sich über Patientenverfügungen informieren möchte, findet sehr viele Informationen über das Thema. Staatliche, kirchliche und private Anbieter verfolgen unterschiedliche Interessen und haben abweichende Qualitätsstandards. Daher sollten Sie wissen, wobei Ihnen eine Patientenverfügung helfen kann. Eine Patientenverfügung klärt folgende Dinge:

  • Ihre Wertvorstellungen & Ihre gewünschte Lebensqualität
  • Ihre Behandlungswünsche für alle wichtigen medizinischen Situationen, u.a. Schlaganfall, Koma, notwendige Wiederbelebung, Beatmung u.v.m.
  • Ob Sie Pflege- und Hilfsbedürftig sind
  • Welche früheren Erkrankungen Sie hatten und welche Medikamente Sie nehmen
  • Welche Auskunftsrechte Sie Ihren Angehörigen und Vertrauten übertragen wollen
  • Ob und welche Organe Sie spenden möchten
  • Ob Sie Sterbehilfe wünschen und einiges mehr

Mit einer Patientenverfügung halten Sie Ihre medizinischen Wünsche für die Zukunft fest. Da sich Ihre Wünsche ändern können, sollten Sie Ihre Verfügung regelmäßig (wenigstens alle zwei Jahre) überprüfen und aktualisieren. Hier erklären wir Ihnen, wie lange eine Patientenverfügung gültig ist und unter welchen Umständen sie sogar ungültig sein kann.

Brauche ich eine Patientenverfügung?

Antworten Sie auf die folgende Frage, um herauszufinden, ob Sie eine Patientenverfügung brauchen: Können Sie sich eine Situation in Ihrem Leben vorstellen, in der Sie nicht weiterleben wollen würden? Egal, ob Sie mit Ja oder Nein antworten, ihr Arzt muss so etwas wissen.

Eine Patientenverfügung ist das Richtige für Sie, wenn Sie bis zum Schluss über Ihr Leben selbst bestimmen möchten. Anstatt die Entscheidung über Ihre eigene Lebensqualität im Fall der Fälle jemand anderem zu übertragen, sollten Sie rechtzeitig vorsorgen. Wahrscheinlich werden Ihre Angehörigen kaum fähig sein, eine objektive Entscheidung zu treffen, wenn es tatsächlich um die Frage geht, ob sie weiterleben oder sterben sollen. Diese Entscheidung können Sie Ihnen aber jetzt schon abnehmen.

Warum erstellt man eine Patientenverfügung?

Viele Menschen entscheiden sich für eine Patientenverfügung, weil sie in jedem Alter einen gesundheitlichen Standard haben wollen, den sie nicht unterschreiten möchten. Es gibt Dinge in ihrem Leben, die für sie unerlässlich sind, zum Beispiel die Fähigkeit, sich mitzuteilen oder das selbständige Atmen und Ernähren. Mit der Verfügung sagen sie dem Arzt, welchen gesundheitlichen Standard Sie für sich definiert haben. Eine Patientenverfügung dient damit nicht nur der gesundheitlichen Vorsorge, sondern ist auch ein Ausdruck Ihres Rechts auf Selbstbestimmung.

Was passiert, wenn ich keine Patientenverfügung habe?

Falls Sie in eine Situation gelangen, in der über Ihre medizinische Behandlung entschieden werden muss und Sie weder eine Patientenverfügung haben, noch ansprechbar sind, wird sich ein Arzt immer für Ihr Weiterleben entscheiden. Egal in welchem Zustand Sie dann weiterleben werden. Sie wissen es ja, besonders im Notfall muss ein Arzt innerhalb von wenigen Minuten Entscheidungen treffen.